Das B, die Bisexualität, wird in vielen lesbischen und schwulen Kreisen noch als Übergangsphase abgetan, als Unentschiedenheit oder als mögliche Untreue auf dem Weg in’s romantische Zweier-Beziehungs-Glück, der brav imitierten Hetero-Ehe.
Das B hat viel mehr in sich, als dass es leicht darstellbar wäre.
Die Gruppe der Schwulen Väter hat es auch schon lange als Gruppe ins Schwulenzentrum geschafft, wo aber vor allem die weiblichen Bisexuellen sich lange nicht wohl fühlten, doch ist nun die Vielfalt größer:
Es ist bei manchen ein früher Beginn, beide Geschlechter als liebenswert zu erleben, bei manchen eine späte biografische Erfahrung, nach allerlei ähnlichen Erfahrungen mit dem einen Geschlecht plötzlich noch ganz andere Erlebnisse zu entdecken.
Für manchen wird daraus eine neue Lebenshaltung:
In einer Beziehung, in der Familie zu bleiben und gelegentlich andere Abenteuer zu finden, oder in wechselnden oder gleichzeitigen Beziehungen leben zu können, wo wir im Übergang zur Polyamorie landen,
Polyamory
ist eigentlich ein eigenes Feld, denn es hat nicht mit offener / wechselnder Orientierung zu tun, während viele Bisexuelle genau darin eine Irritation erleben können:
Sexuelle Orientierung?
Sigmund Freud ging schon am Ende des vorletzten Jahrhunderts davon aus, dass jeder Mensch bisexuell angelegt sei, also zu jeder Orientierung fähig.
Interessant ist es, in welchem Alter die jeweilige Einstellung oder Vorstellung entsteht, und wann sie sich wieder verändert:
Manche Jungs wissen mit 11 Jahren, dass sie anders sind / schwul sind, manche bemerken erst später, wo ihre Augen, ihre Interessen sind, in wen sie sich verlieben und mit wem sie Beziehungen haben oder versuchen wollen.
Von Mädchen kenne ich einzelne ähnliche Aussagen, zur Bisexualität allerdings bisher nicht, und die neue Linie der bisexuellen ‚Role-Models‘ in den Computer-Spielen und Netflix-Serien wirken in einer noch eher unbeforschten Generation:
Jugendstudie
des Deutschen Jugendinstitut folgt als Link: www.dji.de/index.php?id=43441
Coming-out – und dann …?!
Coming-out-Verläufe und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland
grad nicht gefunden: 10. April 2014
LGBT-Konzept Offene Kinder- und Jugendarbeit
In der Umsetzungsarbeit zu unserer Jugendstudie hat die KGL gemeinsam mit dem Stadtjugendamt, dem Kreisjugendring, dem Münchner Trichter und dem Fachforum Freizeitstätten ein Konzept entwickelt, in dem die Grundlagen, die Werte und Haltungen in Bezug auf sowie der Umgang mit dem LGBT-Thema in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in München festgelegt werden.
Dieses Konzept wurde heute von der Fach-ARGE Offene Kinder- und Jugendarbeit einstimmig angenommen und ist damit Bestandteil der Rahmenkonzeption OKJA.
Mit dem Beschluss von heute ist ein erster Meilenstein in der Umsetzung der Jugendstudie erreicht worden, was uns sehr freut, umso mehr, als er reale Auswirkungen für Jugendliche haben wird.
Das Konzept wird nun als kleine Broschüre gestaltet und dann veröffentlicht.
Hier die Infos zur Jugendstudie und das Konzept:
http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Koordinierungsstelle-fuer-gleichgeschlechtliche-Lebensweisen/Jugendliche-Lesben-und-Schwule/Befragung.html
(in der Koordinierungsstelle nachfragen oder selber suchen?)