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Segnungen

Die Segnungen der Aufklärung sickern allmählich auch in die alten Strukturen der Kirchen ein, und während die Einen längst die Aufhebung der hetero-Norm und der monogamen Lebensformen fordern, kommen die anderen drauf, dass es mehr gibt, als in ihren alten Büchern (meist falsch verstanden als Übergriff und Gewalttat) steht:


Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayern

Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Bayern begrüßt Beschluss der Landessynode als Schritt hin zu Akzeptanz

19. April 2018. München. Die Landesynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayern hat sich gestern in Schwabach für die öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ausgesprochen. Mit der Annahme der Vorlage „Segnung gleichgeschlechtlicher Paare“ sind zukünftig neben „Trauungen“ und „Gottesdiensten anlässlich einer Eheschließungen“ auch „Segnungen“ von gleichgeschlechtlichen Paaren in öffentlichen Gottesdiensten möglich. Ob Pfarrerinnen und Pfarrer eine Segnung durchführen, bleibt jedoch eine individuelle Gewissensentscheidung. Eine neue liturgische Ordnung zur Ausgestaltung der Segnungsgottesdienste soll erstellt werden. Bisher gab es in der Landeskirche nur die nicht-öffentliche gottesdienstliche Segnung von Lesben und Schwulen.

„Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Bayern begrüßt die Entscheidung der Landessynode als einen Schritt hin zur Akzeptanz und Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare. Dass die Ehen von Lesben und Schwulen auch weiterhin nicht als gleichwertig zu heterosexuellen Ehen anerkannt werden ist jedoch bedauerlich. Gleichgeschlechtliche Paare sind ebenso durch das Band der Liebe und der gegenseitigen Verantwortung verbunden. Ihre Verbindung verdient daher auch den gleichen Respekt. Die Landeskirche in Bayern muss diese Gleichwertigkeit auch anerkennen und nun dafür sorgen, dass die zu erarbeitende liturgische Ordnung zur Ausgestaltung der Segnungsgottesdienste der der Traugottesdienste gleicht.“, betont Markus Apel, Landesvorstand des LSVD Bayern.

Auch wenn die Evangelische Kirche (EKD) die Ehe lange Zeit ausschließlich als Verbindung von Mann und Frau definierte, wurde diese Sicht spätestens mit der Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ aufgegeben. Aus einer modern-protestantischen Perspektive wird heute nicht mehr nach der äußeren Form der Partnerschaft gefragt, sondern nach ihrem Inhalt und den in der Partnerschaft gelebten Werten.

„Das Ziel, eine kirchliche Feier für alle Partnerschaften zu haben sollte die Landeskirche nicht aus den Augen verlieren. Die Landeskirchen im Rheinland, in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und in Baden haben gezeigt, dass dies möglich ist. Kirchen müssen besonders jetzt für Zusammenhalt werben und deutlich machen, dass sich Religion und Akzeptanz von Lesben und Schwulen nicht ausschließen. Wir möchten alle Gläubigen darin bestärken, sich auch weiterhin für die Akzeptanz von Lesben und Schwulen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayern einzusetzen.“, ergänzt Hannah Lea aus dem Landesvorstand des LSVD Bayern.

  Hintergrund

Homosexualität im Christentum

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