IDAHOBIT am Di 17.5. denkt an das Ende der Verfolgung

regenbogen-faust

Es waren mutige Leute, die eine Aufhebung der Diskriminierung forderten und durchsetzten, bis endlich die medizinische Fehleinschätzung der Bisexualitäten aufgehoben wurde: IDAHOBIT*  (wikipedia) ist eine der typischen amerikanischen Abkürzungen, die alle Gruppen einbinden möchte, denn zuerst begann das gedenken noch mit IDAHO …

In München hatten wir in den früheren Jahren eine kleine Start-Kundgebung am Beginn der Müllerstraße und einen Zug zum Gärtnerplatz mit Beiträgen aus den verschiedenen Gruppen, und ein offenes Ende am sub, nun wohl auch am lez

Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Transsexualität wurde erst 2018 mit dem Erscheinen der ICD-11 von der WHO als „Krankheit“ gestrichen.

IDaHoBIT* war ein bisher eher interner Versuch, die internationale (medizinische) Befreiung zu feiern: Nach der Rede eines Arztes vor der Weltgesundheitsorganisation wurde am 17. Mai 1990 das Krankheitsbild Homosexualität aus der Liste gestrichen … https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Tag_gegen_Homo-,_Bi-,_Inter-_und_Transphobie

  • International
  • Day
  • against
  • Homophobie
  • Biphobie
  • Transphobie
  • inter etc

Vor 30 Jahren, 1992,

entstand in München plötzlich eine bunte Sammlung von kleinen bisexuellen Gruppen, ein Literaturkreis, eine Selbsterfahrungsgruppe, eine Massage-Tantragruppe, und ein gemeinsamer Stammtisch, die gemeinsam eine Reisen nach Berlin organisierten, auch zu Charlotte von Mahlsdorf. (wikipedia) 

1994 war es dann endlich so weit:

Der §175 wurde abgeschafft, die kärglichen Mittel der „Wiedergutmachung“ für die noch nicht gestorbenen Verfolgten in den Kreisen der Schwulen und der unanständigen Frauen wurden ausgeschrieben, die „Asozialen“ warten bis heute auf Anerkennung.

Den monatlichen Stammtisch

gibt es bis heute, am 3. Dienstag im Cafe Glück, mit vielen glücklichen Bisexuellen Frauen und Männern, und allen, die dazwischen ihre fluiden und auch polyamoren Interessen austauschen können …

und dort treffen wir uns nach der Demo zum Feiern: Di 17.5. nach 19.30

 

 

IDAHOBIT? München?

Buch "Es gibt noch viel zu tun" http://querverlag.de/books/Es_gibt_noch_viel_zu_tun.html

am 17.05. ist wieder IDAHOBIT in München!

Dieses Jahr jährt sich – wie ihr wisst – Stonewall zum 50. Mal!

Und in diesem Jubeljahr wollen wir natürlich eine eindrucksvolle Demo zum „International Day Against Homo-, Bi- Inter- and Transphobia“ auf die Beine stellen.

Folgende Dinge brauche ich von euch:

  1. Meldet euch bitte bei mir, ob ihr mit Logo auf dem Flyer vertreten sein wollt.
  2. Schickt mir das aktuelle Logo!
  3. Wollt ihr/willst du bei der Auftaktkundgebung sprechen? 4 Minuten maximal.

Die Redner*innen sollten – wenn möglich – die ganze Bandbreite der Community(s) abdecken.

Weitere Infos folgen bald.

Bei Fragen und Ideen könnt ihr euch gerne an mich wenden!

Liebe Grüße, Jan

Jan Geiger im Sub: + 49 (0) 89 856 34 64 -01 I Fax: + 49 (0) 89 856 34 64 -04

jan.geiger@subonline.org | www.subonline.org | www.sag-muenchen.de

Sub – Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum München e.V. | Müllerstraße 14 | 80469 München


„Du bist auch am 17.Mai geboren?“

war einmal eine verklausulierte Frage beim Kennenlernen, ob du auch dem §175 unterliegen würdest, wenn du deine Sexualität ausleben würdest.

Bis 1969 galt das Verbot jeder „homosexuellen Betätigung“ auch für Erwachsene, dann wurde das „Schutzalter“ auf 18 Jahre festgesetzt … bis die fallende DDR eine gemeinsame Lösung finden musste …

Heute sind wir an den Weigerungen der Alten, Konservativen und Reaktionäre, die medizinischen Diversitäten und sexuellen Orientierungen zu akzeptieren, die vielfältigen Lebensformen anzunehmen und nicht abzuwerten: Patchwork- und Regenbogen-Familien, Kinderlosigkeit und Alleine-Leben, Wohngemeinschaften und alles, was es schon lange gibt …

11,2% der Jugendlichen empfinden sich queer

11,2% aller Schüler werden in den Schulen nicht so angesprochen, wie es ihnen entspricht:   (*

Alle queeren SchülerInnen hätten ein Recht, in ihren Entwicklungen angemessen begleitet zu werden, viele lesbische und schwule sowie trans- Jugendliche wissen schon ab 11 – 16 Jahren, dass sie nicht zur Hetero-Norm gehören, die in allen Schulbüchern und in allem Verhalten verbreitet werden.

Aber nicht nur die Schulbücher sind auf neue Zeiten NICHT vorbereitet: auch die Lehrkräfte in Bayern sind es nicht, denn eine Pädagogik, die mit persönlichen Identitäten umgehen könnte, gibt es nicht.

Die Ausbildung zu persönlicher und sexueller Entwicklung und die Besprechung solcher Themen sind nicht vorgesehen, weder in Ausbildung, noch in Fortbildungen, und wenn Fachleute der Sexualpädagogik in die Schulen eingeladen werden, gibt es zwar große Dankbarkeit, aber wenig fachliche Anknüpfungen.

queer-offene Gruppen in Schule und Hochschule starten?

An der Kunst-FOS und -BOS gibt es eine „Gay-Straight-Alliance“, und es könnte sicher noch eine Beschreibung zu finden sein, in der alle Beziehungs- und Identitätsformen und daran Interessierten sich finden könnten.

Nun gibt es in fast allen Schulen irgend eine Form der Sozialen Arbeit, doch wie ist so eine Gruppe zu starten?

Eine kleine Anleitung und Erfahrungsberichte, Austausch- und Peer-Beratungs-Ebenen, auf denen dann die jungen Leute selbst initiativ werden können, eine Verbreitungs-Ebene über Beratungsstellen, Lehrer-Verbände, Soziale Arbeit und Schulleitungen …

wer mag sich mit dran machen, vielleicht für ganz Baiern?

)* Studie des Deutschen Jugend-Institut DJI

Acht von zehn LGBT-Jugendlichen erleben … – queer.de www.queer.de/detail.php?article_id=29678

Studie des Deutschen Jugendinstituts Acht von zehn LGBT-Jugendlichen erleben Diskriminierung. Das neue Buch „Coming-out – und dann…?!“

„Mehr als 80 Prozent der LGBT-Jugendlichen in Deutschland werden diskriminiert – obwohl in den vergangenen Jahren die Akzeptanz gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zugenommen hat. Am häufigsten erleben junge Queers Diskriminierungen in der Öffentlichkeit, in Schule, Ausbildung und Beruf, aber auch in der Familie und im Freundeskreis. Diese Erfahrungen beschreiben die beiden Wissenschaftlerinnen Claudia Krell und Kerstin Oldemeier vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) in ihrem neuen Buch „Coming-out – und dann…?!“. Es basiert auf einer bundesweiten Online-Befragung von 5.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 27 Jahren und 40 persönlichen Interviews.“ www.queer.de

grell_oldemeier_coming out djiClaudia Krell, Kerstin Oldemeier: Coming-out – und dann…?! Coming-out-Verläufe und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. 260 Seiten, Verlag Barbara Budrich. Leverkusen/Opladen 2017. 28 Euro. ISBN: 978-3-8474-0572-6

 

Münchner Szenen entwickeln sich …

Kurzer Überblick über die Münchner Szenen seit 150 Jahren (K.H.Ulrichs) und ihre aktuelle Entwicklung und Diversifizierung, bis zu Bi, Jugendlichen, qties, trans und inter, und die Frage, in Bayern offen damit um zu gehen: Städtisch, ländlich, beruflich, in Hierarchien …

Zur Wies’n herrscht das Hetero-Klischee

Buch "Es gibt noch viel zu tun"
http://querverlag.de/books/Es_gibt_noch_viel_zu_tun.html

Dirndl und Lederhosen hatten wir immer für seniorig und kitschig gehalten, und die „kultige“ Wiedergabe bis in die geschmacklosesten AfD-Plakate in Sachsen-Anhalt konkurriert mit den Schatzi- und Aldi-Dirndln und Lederhosen um die schrägsten Kombinationen.

Es ist ein Integrationsfaktor für die jungen Münchner mit anderen Eltern- und Länderwurzeln, und ganz Gruppen schnell-verkleideter Geschäftsleute glauben den Verkäufer-Zauber, „man“ brauche das zum Vergnügen: Szenen mit Wegwerf-Ware.

Dabei sind die wildesten Verehrer der Aufzüge eine wilde Mischung:

Vom schwulen Leder-Club bis zum Trachten-fördernden Ministerpräsidenten über all die Wies’n-Bedienungen, die zum Teil sogar ganzjährig davon leben, von den ländlich-bayrischen Säufer-Gruppen bis zu den norddeutschen Krawall-Burschen, und alle lassen eine Menge Geld auf der Strecke … für oft eher peinliche Szenen.

Nun schließt sich auch noch eine les-bi-schwul-queere Karriere-Messe an, die schon vor Jahren zu ruhigeren Zeiten in München startete, aber die letzten Jahre mehr in Berlin und zukünftig im Internet zu Hause ist: Neue Business- Szenen.

Von Harvey Milk zu Sticks&Stones

9783924163358-de-300„Milk“nannte sie sich früher: Der erste offen schwule Bürgerrechtler in San Francisco, war Stadtrat und zusammen mit dem Bürgermeister am 27.11.1978 von einem Rechten erschossen worden. Die Karriere-Messe, die sich seit vielen Jahren auch öffentlich für die gleichen Rechte aller Mitarbeitenden einsetzt, wird von allen größeren und internationalen Firmen gefördert und hat sich weiter entwickelt:

Bewerbungs-Betreuungen und Firmen-Vorstellungen, Vorträge von Coaches, Hochschul-Mitarbeitenden und Führungskräften, aber auch szenen-gemäßes Feiern: Die jungen Initiatoren stehen dafür.

München: Offen schwul?

Der CSD, als Christopher Street Day in Erinnerung an die Aufstände der militanten Tunten gegen die Polizei-Übergriffe in der New Yorker Christopher Street inzwischen in ganz vielen Städten und seit ca1980 auch in München gefeiert, ist dieses Jahr wieder etwas übersichtlicher geworden, die Angst, auch vor schwulen-feindlichen Übergriffen nimmt wieder zu. Die Szenen werden intern aber bunter.

In manchen Bereichen hatte die Angst kaum abgenommen:

In der katholischen Kirche und in den bayrischen Behörden, in Schulen, in konservativen Familien, Kreisen und reaktionären Burschenschaften, es ist immer eine mutige Herausforderung, die nicht leicht alleine zu schaffen ist.

Heimliche Szenen gab es dafür immer: Stadtpfarrer im Schwulen-Verein, Auftritte bei Kirchentagen …

Vor 150 Jahren Karl Heinrich Ulrichs

beim Juristentag in München, das damals grade keine rechtliche Schwulen-Verfolgung kannte, bis dann preußisches Recht durch die Reichs-Einigung aufgedrückt wurde …

vor 110 Jahren das Wissenschaftlich-Humanitäre Commitee

mit Magnus Hirschfeld in Berlin, hatte auch eine Münchner Gruppe von Abonnenten  und Diskutierende der Fachzeitschrift „Jahrbücher für sexuelle Zwischenstufen“, doch wurde  Magnus Hirschfeld schon 1920 in München durch „völkische Rowdys“ schwer verletzt; Zeitungen meldeten sogar schon seinen Tod, und er konnte seine eigenen Nachrufe lesen.

Karl heinrich Ulrichs OdeonErnst Röhm konnte bis 30. Juni 1934 mit seinen schwulen schlägernden SA-Freunden am Tegernsee feiern, doch mit der „Nacht der langen Messer“ ließ ihn Hitler mit etwa 100 anderen früheren „Freunden“ umbringen. Im Herbst begann dann die systematische Verfolgung durch die Polizei, die bis in die späten 1960er Jahre weiter ging:

Konzentrationslager, Rosa Winkel, Rosa Listen und Erpressungen sind bekannt.

Der Postfaschismus diskriminierte weiter

In der BRD und in der DDR ging das Unrecht in der seltsamen Verwirklichung der Nazi-Träume in spießiger Form weiter, wurde unter „Sittlichkeit“ schwammig begründet, wie früher unter „Erregung öffentlichen Ärgernisses“, und die Nazi-Theorien der Ansteckung und Verführung wurden auch in den Kirchen weiter erzählt.

Heimliche Szenen konnte es nur in Nachbarschaften, Sportvereinen etc. geben.

Anfang 1970 studentische Gruppen und Rosa von Praunheim

forum homosexualität und geschichte „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Verhältnisse, in denen er lebt.“ Ein unmöglicher Filmtitel mit enormer Wirkung, andere Filme waren meist noch zensiert, wie „Die Konsequenz“, und in Garagen als Teestuben, in einem Haidhauser Schuh-Keller trafen sich die verschüchterten bürgerlichen Fummel-Trinen, erste Lederkerle, studentische Beratende und Freizeit-Gruppen, party-feiernd und wild diskutierend, ob man sich selbst „schwul“ nennen oder lieber homophil, ob man so provozierende Blättchen drucken soll und Infostände macht.

Feminismus und lesbische Frauenrechte?

Auf der weiblichen Seite entwickelte sich gleichzeitig die Emanzipation von ehelicher Bevormundung bis zum Kampf gegen die Abtreibungs-Bestrafung, und ein paar lesbische und schwule Lokale entstanden in den leeren Kneipen der Müllerstraße, die vor der Olympiade noch der historische Strich gewesen war, jetzt galt der Sperrbezirk bis zum Mittleren Ring.

„Mord im Homo-Milieu“

war die erste abgedruckte Form dieses Wortes als Schlagzeile, ein Stricher hatte den von Hausfrauen geliebten Radio-Macher und Volksschauspieler Sedlmayer erschlagen, Jahre später einer den Mosi erdrosselt, ansonsten war es das HOMO-Milieu bis zu HOMO-Ehe, aber das Wort „schwul“ kam erst nach den Aids-Nachrichten öffentlich vor.

Da hatte Bayerns CSU auch sofort neue Schlagzeilen zu liefern: Gauweiler wollte alle Saunen schließen, alle Beamten testen und alle Betroffenen tätowieren … und auf eine Insel?

Das große Sterben – durch Antibiotika?

Der solidarische Umgang mit Aids forderte die schwulen Gruppen und qualifizierte die Beratung, nicht so sehr die les-bi-schwule Zusammenarbeit, die politische Durchsetzung zuerst bei den Grünen, dann als Rosa Liste.

Die Medien ziehen allmählich mit

Durch die wissenschaftliche Unterstützung der gesundheitlichen Aufklärung zogen allmählich auch die Fernseh-Serien mit und brachten Lebens-Umstände von Lesben und Schwulen, bringen allmählich auch bisexuelle Fragestellungen, auch über die Stars hinaus, denen die Gerüchte den Fankreis erweitern.

Szenen der Peinlichkeit

Die CSU München ist mit einem Bürgermeister beim CSD dabei, stimmt aber dann im Bayrischen Landtag gegen die dort geforderten Lesben- und Schwulen-Rechte.

Vortrag bei stick&Stones am Sa 16.9.17

in der Mittagszeit im Muffatwerk werde ich eine Überarbeitung dieser Gedanken vorstellen, wird weiter ausgearbeitet, auch mit Bildern … auf www.fairmuenchen.de

heutige Entwicklungen

Die Begriffe Pansexualität und poly-amore Beziehungen sind in jungen Kreisen wichtiger geworden als die früheren Fetisch-Orientierungen, die eher den Austausch in festgelegten Identitäten und bestimmten sexuelle Orientierungen anstrebten.

Die Spiele wie „Game of Thrones“ haben ausgefeiltere Charakter, die eine Menge von Lebens-Erfahrungen transportieren, auch biografische Veränderungen als Normalität vermitteln.

Zu Bi, Jugendlichen, qties und gender-fluid, Trans-Mann und -Frau und inter* gibt es jeweils kleine eigene Szenen, wie die poly-amoren Kreise, Stammtische und Poly-Tanten …

forum homosexualität und geschichte

In den Ateliers von platform gibt es am 6.9. die Eröffnung einer Ausstellung mit aktuellen Postern auch zu historischen Kontexten: Mehr auf  www.forummuenchen.org

PLATFORM Kistlerhofstraße 70,  Haus 60,  3. Stock, 81379 München: Öffnungszeiten: Mo – Fr 10:00 – 17:00 Uhr> Mehr Infos

Liebe Urano-Dioninge, hätte Karl Heinrich Ulrichs begonnen,

euch zu grüßen, liebe Bisexuelle,

denn vor 150 Jahren hatte er am 26.8.1867 in München vor dem Deutschen Juristentag die Straf-Freiheit für unsere Sexualitäten gefordert, und eine klare Abgrenzung der „Erregung öffentlichen Ärgernisses.

Er war als junger Gerichts-Assessor im Königreich Hannover aus dem Dienst entfernt worden, weil er offen seine Veranlagung aussprach, von der er annahm, dass sie ihm von der Schöpferkraft gegeben war, (nicht, wie andere später noch annahmen, durch „Ansteckung“).

Er hatte, auf Platons Reden bezogen, eine Geschlechtstheorie entwickelt, die auch lange Zeit später noch Grundlage für die Forschungen zum „3. Geschlecht“ bei Magnus Hirschfeld in Berlin war, bevor ihm die Nazis das international renommierte Forschungsinstitut ruinierten.

Dioninge sind die aus zwei Geschlechtern entstandenen Menschen mit eben solcher Orientierung, Urninge, nach dem Gott Uranus, aus einem Geschlecht zusammengestellt und auf jenes auch bezogen.Ulrichs_Karl.jpg

Er machte noch keinen Unterschied zwischen Lesben und Schwulen, die es als Begriffe ja noch lange nicht gab: Wohl aber sah er Beziehungen zwischen Urningen (Homo) und Dioningen (hetero) und hielt sie für bedenklich.

Wir wissen heute, dass es durchaus schwierig sein kann, mit wenig differenzierenden Menschen zusammen zu leben, doch finden sich ja auch oft wieder passende „Deckelchen auf die Töpfchen“, wie man gelegentlich sagte,

und seine Wahrnehmung und umfangreiche Korrespondenz in jener Zeit machte ihn auch zum Experten für Fragen der Hermaphroditen, Zwitter, und heute würden wir sagen, Intersexuelle und Trans-Personen.

Dieser frühe Sexualforscher erlebte nun in den Zeiten der Reichs-Einigung, dass die preußische Rechtssprechung sich überall durchzusetzen begann: In seinem Königreich Hannover gab es zuerst so wenig Strafbarkeit für Mann-männliche Liebe wie damals in Bayern, wo sich vermehrt junger preußischer Adel und Kinder reicher Leute aus Berlin herum trieben, sich auf dem Würmsee von den Fischerjungen hinaus rudern ließen …

München_Ulrichs_FGH …der heute Starnberger See heißt. Die Eulenburg-Affaire erschütterte damals das preußische Kaiserhaus, denn es waren ein paar direkte Freunde beteiligt, und alle Zeitungen berichteten über die Enthüllungen.

Im NS-Doku-Zentrum München:

wird es am Samstag, 26.8. von 19-21h einen Festakt geben, zu dem ihr alle eingeladen seid, bei dem dann auch ein paar dankbare Reden geschwungen werden und abschließend sollen ein paar vom §175 Betroffene ihre Erfahrungen berichten.

zzza1Falls ihr in der Gegend von l’Aquila in Italien seid, im süßen Arkadien, wohin Ulrichs seinem verehrten Dichter August von Platen folgte, wie auch später Oscar Wilde noch schrieb, dort wird auch am 28.8. noch sein Geburtstag gefeiert, von einer internationalen Community, wie ihr hier findet:

www.angelfire.com/fl3/celebration2000/#sub1

das Programm der Fachtagung findest du hier, der Festakt ist öffentlich!

www.invertito.de/dat/fhg_jt2017_programm.pdf

und mehr Ausführungen und Links auf www.fairmuenchen.de und www.einweltnetz.org sowie im Blog Befreiungsbewegung