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Das werden wir noch schöner hinbekommen

wenn du dich noch nicht zu unserem Stammtisch traust, kannst du auch eine mail schreiben: bimuc  @ bi.eineweltnetz.org

Du brauchst auch keinen Namen oder kannst dir einen schönen Künstler- oder Szene-Namen zulegen, wir merken uns mit Mühe die Vornamen …

aus alter Zeit …

Für die süddeutsche zeitung schrieb MANFRED BRAUN in der donnerstags-kulturbeilage der nr. 255 s.11 unter „SZ Extra Tag & Nacht“ in der Woche vom 5. bis 11. November 1998:

Gemischter Tanz zwischen den Ufern

Eine Party, auf der die Gäste ihre Liebe zu Männern und zu Frauen nicht erklären müssen.

Meistens wissen sie jahrelang nicht, wo sie eigentlich hingehören. Thomas zum Beispiel: Der knapp 40jährige hat das übliche Quantum an Partnerbeziehungen durchlebt – mal lose, mal langjährig und fest, dazwischen auch mal allein. Eine normale Vita, mit einer Ausnahme: Seine Lebensgefährten waren abwechselnd Männer und Frauen.

„Wenn ich Frauen erzähle, daß ich bisexuell bin, nehmen die das meistens gar nicht ernst“, sagt er. “ Die denken sich dann: Das treib‘ ich dem schon aus. Wenn sie dann mitbekommen, daß ich auch für Männer zärtliche Gefühle entwickeln kann, sind sie schockiert.“
Unter schwulen Männern, in deren Szene er ebenfalls unterwegs ist, kennt man die Bis schon besser – aber man schätzt sie nicht: “ 80 Prozent der Schwulen wenden sich sofort von dir ab wenn sie erfahren, daß du bi bist“, erzählt Thomas.

„Mein früherer Freund hat mal zu mir gesagt: Wenn du schon was mit Frauen haben mußt, dann wasch dich hinterher – du riechst sonst so danach.“ Bärbel hat ganz ähnliche Erfahrungen gemacht mit umgekehrten Vorzeichen. Unter bekennenden Lesben fühlt sie sich nicht wohl: “ Die Szene ist eiskalt. Für Lesben ist man als Bi-Frau eine Verräterin.“ Dabei ist sie schon seit vier Jahren mit einer Frau zusammen. Und die sagt von ihr: „Bärbel ist für mich die Frau fürs Leben.“

Thomas und Bärbel gehören zu einer Gruppe, die sich regelmäßig zum „Münchner Stammtisch für Bisexuelle“ trifft. Hier müssen sie nicht erst lang erklären, warum sie sowohl Männer als auch Frauen attraktiv finden, hier nerven weder puristische Schwule und Lesben, noch Heteros, die in die Bi’s wilde Sex-Phantasien hineinprojizieren. Damit die Treffen nicht immer nur in kleinen Zirkeln stattfinden, haben die Leute vom Bi- Stammtisch jetzt ein Projekt ins Leben gerufen, das in Berlin schon seit Jahren floriert, in München aber völlig neu ist:
„BIsco“ – die Disco-Nacht für Bisexuelle. Zwei Termine stehen bis jetzt fest, und wenn die Sache richtig ins Laufen kommt, soll die „BIsco“ eine regelmäßige Veranstaltungsreihe unter dem Motto “ Zwischentöne“ werden. Getanzt wird zu Musik der 80er und 90er bis tief in die Nacht, und willkommen ist jeder – ganz egal ob Bi, Homo oder Hetero. MANFRED BRAUN

  • „Bisco, die Disco-Party für Bisexuelle und alle FreundInnen“, am Sonntag, 8. November, und am Sonntag, 13. Dezember, im Fortuna, Maximiliansplatz 5, Beginn 20 Uhr, Eintritt zwölf Mark,

  • ZWISCHENTÖNE aller Art: In der herbstlich dekorierten Disco gab es bunte Mitarbeitende, die ihre Gäste verwöhnten: mit Begrüssungsdrink, an der Gaderobe, tanzend, mit Häppchen, mit Informationen und an der bar mit Drinks in Zwischentönen.