Das Münchner Schwulenzentrum Sub eröffnet die Ausstellungssaison am Sonntag, 6. September, 19.30 Uhr, mit Fotografien von Ivan Kisil. Kisil arbeitet hauptberuflich als Lehrer.
Er ist schwul, lebt das aber nicht offen. Weit weg von den malerischen Straßen und Parks im Zentrum seiner Heimatstadt liegt sein Viertel – inmitten von Betonblocks. Er teilt sich eine Wohnung mit seiner Mutter. Um allein zu sein, geht er raus und macht Fotos. Mit der Kamera vor dem Auge blickt er auf Szenen, die sein Leben ausmachen – das Vorstadtleben.
Hinter jedes Motiv setzt Ivan Kisil eine Geschichte. Er erzählt von Ivan, manchmal aber auch vom Leben seines Alter Ego, Brutt. Unter diesem Pseudonym, dem Namen seiner Lieblingsschokolade, veröffentlicht Kisil in einem Blog.
Brutt kann das Leben leben, das Ivan als schwulem Mann in seiner Heimatstadt Kiew verwehrt bleibt. Ivan beobachtet nur. Iwan Kisil ist schon selbst zum Opfer von Mobbing und homophober Gewalt geworden.
Unter einer seiner Fotografien heißt es: “Hier gibt es kein Schwul. Hier gibt’s nur Felder, Wind und endloses Land. Auch mich gibt es hier nicht. Aber meine Augen sehen alles.”
Kisils Geschichten gehen unter die Haut. Sie sind von einer Poesie, die berührt und zugleich schockiert.
Ort: Sub, Müllerstraße 14 Zeit: 19:30 Uhr Eintritt: frei Webadresse: www.csdmuenchen.de, www.subonline.org, www.MunichKievQueer.org Veranstalter: CSD München, Sub, Munich Kiev Queer, Kulturreferat der Stadt München