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Die Angst der Männer: Aus der NS-Zeit

Wenn junge Männer anderer Kulturen miteinander umgehen, ist das sehr viel selbstverständlicher als der Umgang von Jungs in unseren Schulen:2012-09-07-volkstänzer

„Ich bin doch nicht schwul“ oder „Schwule Sau!“ sind die äußerlichen Distanzierungen für eine Nähe, die eigentlich freundlich ist, aber von anderen bemerkt werden könnte.

Mädchen haben dann ihre Version dazu erfunden: „Nimm deine schwule Handtasche von meinem Stuhl!“ hatte ich in den letzten Tagen zu hören bekommen, denn lesbisch sein ist weder so negativ noch konkret in ihrem Leben: Ganz selbstverständlich gehen sie „Paarschiffen“, also miteinander zur Toilette, ohne einen schrägen Gedanken.

Jungs meinen ab 14, sich ständig gegen den Verdacht, nicht genug Macker zu sein, wehren zu müssen, um nicht in einen Verdacht zu geraten …

… während wir gleichzeitig erste Jugendliche in den Schulen finden, die feststellen, dass sie nicht im richtigen Geschlecht geboren sind, weil dazu nun mehr Informationen zu haben sind.

Die Angst der Männer vor der Nähe

war auch in Deutschland nicht immer so verbreitet, aber die Erziehung meinte Vorbeugen zu müssen: Gegen Onanie, „die wertvolle Lebenskräfte vergeuden würde“ konstruierte der heutzutage eher sadistisch wirkende Dr. Schreber, der auch die Schreber-Gärten zur Selbstversorgung der Arbeitenden gut fand, richtige Vorrichtungen.

Die Wandervogel-Bewegung hatte zu großen Teilen auch keine Probleme mit Nacktheit und Nähe, was später den neuen MoralistInnen die Mißbrauchs-Verdächtigung weckte. Wo aber kein übergriffiges Macht- und Moralgebäude die Schweigegebote diktiert, wie in kirchlichen Internaten wie bei den Domspatzen, ist ein Widerspruch und freie Partnerschaft möglich.

Sicher könnte man noch mehr Gründe finden, die auch in anderen Macho-Kulturen gelten, aber die Angst der Väter …Bruderkampf_Kai_Schuhmann_als_Dominik_Bertram_Sebastian_Blomberg_als_Jakob_Völz Alina Bader

Die Angst der Männer vor der Nähe anderer Männer

Die Einschüchterung durch Autoritäts-Verhältnisse gilt vor allem für die unterschiedlichen Altersgruppen, die Chef- und Lehrer-Verhältnisse, die natürlich als gefährliche Übergriffe gelten können und verboten sind, aber keine „Ansteckung“als die der Aufklärung bedeuten.

Die Angst der Männer vor der Nähe anderer Männer stammt aus der Schwulen-Verfolgung der NS-Zeit

Die Rassenlehre erforderte mehr eigene Fruchtbarkeit, und die damalige Theorie der ansteckenden faulen Äpfel in der Obstkiste gefährdete die ganz Nation:

Ausgerechnet in den eigenen Reihen der SA bildete sich ein schwuler Männerbund und wurde durch unvorsichtige Umgangsweisen in der Öffentlichkeit bekannt:

Ernst Röhm, dem Führer der SA, wurde dann seine innere Organisation zum Putsch vorgeworfen, was in der Konkurrenz von Reichswehr und SS zu seiner und der Ermordung von 120 bis 200 Gefolgsleuten und sonstigen Hitler-Kritikern 1934 führte.

Danach wurde der §175 noch einmal verschärft und gegen alle kritischen Geister eingesetzt, gegen verbliebene Wandervögel wie Hans Scholl und gegen kirchliche Internats- und Ordens-Mitarbeiter.

Die Denunziation der Näherichard-john-jones

ging in der Nachkriegszeit weiter: Die Verdächtigung und Verfolgung der Nazi-Zeit endete nicht, denn alle taten so, als wäre sie NORMAL: Es gab keinerlei Anerkennung und Entschädigungen für Haft, KZ und Verfolgung, denn das Unrecht wurde durch die verbliebenen Richter zum Recht erklärt, wie die rassistischen Taten gegen Roma und die Todesurteile gegen Andersdenkende, Deserteure und Regimegegner wie die Geschwister Scholl.

Berechtigte Ängste in Kirchen und Militär

Nicht nur die russische Arme hatte enorme Selbstmordraten: Der Missbrauch junger Nachwuchskräfte und Rekruten prägt bis heute das Bild von Homosexualität in vielen Ländern, in denen die gleichberechtigte Liebe im gleichen Geschlecht nicht denkbar scheint: So lange die alten Modelle des erzieherischen Übergriffs und der autoritären Schweige-Kartelle nicht gelöst sind, kommen diese Gesellschaften nicht zu freien Beziehungen der Menschen.

Die Rolle der Frauen

war in Heim und am Herd, wie die CDU / CSU es gerne immer wieder gehabt hätten, und das Ziel, 4 Kinder pro Frau, war mit 0,9  Geburtenrate sehr verfehlt, 1940 für kurze Zeit über der Bestanderhaltung, und die Frauen hatten vor allem mit der Angst um ihren Ruf zu kämpfen: Auch untereinander war die Diffamierung lediger Mütter und freizügiger Frauen massiv.

 

 

 

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