Gleichschaltung der Intimsphäre – Vortrag mit Roman Schuler über Sex in der NS-Zeit
Selbst das Sexualleben der Menschen versuchten die Nationalsozialisten zu instrumentalisieren,
um politische Zwecke und die Übermacht der „Herrenrasse“ durchzusetzen.
Roman Schuler, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Dachau, spricht in seinem Vortrag über die Frage nach der Gleichschaltung der Intimsphäre und die damit verbundenen Widersprüche innerhalb der nationalsozialistischen Sexualpolitik. Beispiele dafür sind die Frage nach der Emanzipation der Frau, der sexuellen Aufklärung sowie der rassenpolitisch motivierten Geburtenförderung und -verhinderung.
Die nationalsozialistische Sexualpolitik war eng verwoben mit deren Rassenpolitik und gipfelte in der Ausgrenzung und massenweisen Ermordung von Menschen, die das Regime als nicht lebenswert einstufte.
In unserer anschließenden Diskussion beleuchten wir auch heutige sexualpolitische Gesetze und Debatten, wie etwa zur „Herdprämie“, zu Schwangerschaftsuntersuchungen, die die Abtreibung behinderter Kinder ermöglichen oder begünstigen, und zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partner*innen.
Sonntag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr. Schuler hat zum Thema eine Masterarbeit geschrieben.
Sub, Müllerstraße 14, Eintritt: frei www.subonline.org
Veranstaltende: Forum Homosexualität und Geschichte München e.V., Bayerisches Seminar für Politik e. V., Sub e.V.