als ich meine Freundin zum Abschied geküsst habe, wusste ich nicht, dass das unser letzter Kuss sein würde.
Mein Name ist Aicha* und ich bin eine lesbische Geflüchtete aus Tunesien. Nachdem meine Eltern uns beim Küssen erwischt hatten, wollten sie mich zwingen, einen Mann zu heiraten. Es war die Hölle.
Kurze Zeit später hörte mein Chef von der Geschichte und hat mich gefeuert. Dann fand der Vater meiner Freundin es heraus. Er hat mich brutal verprügelt und zur Polizei geschleppt.
Und so war ich Knall auf Fall obdachlos, arbeitslos und mir drohten drei Jahre Gefängnis wegen Verstoß gegen die tunesischen Gesetze gegen Homosexualität. Ich war gezwungen, aus meiner eigenen Heimat zu fliehen und Asyl in Deutschland zu suchen.
Der einzige Grund, warum ich heute in Sicherheit bin und Dir schreiben kann, ist, weil ich Hilfe von einem deutschen Verein, der Homosexuellen Selbsthilfe (HS), bekommen habe, die Menschen wie mir helfen, Asyl zu bekommen. Aber dieses Jahr sind bei ihnen so viele Anfragen eingegangen, dass es für sie finanziell eng wird.
Als ich in Deutschland Asyl beantragt habe, hatten die Behörden Zweifel an meiner Geschichte. Der Dolmetscher, der mir gestellt wurde, war homophob, hat mich permanent beleidigt und falsch übersetzt. Mein erster Asylantrag wurde abgelehnt und ich war hoffnungsloser denn je.
Zum Glück traf ich auf Aktivist*innen, die sich um einen Anwalt für mich kümmerten. Daraufhin prüften die Behörden meinen Fall noch einmal und ich bekam endlich Asyl.
Dank der Homosexuellen Selbsthilfe habe ich das Gefühl, mein Leben wieder in der Hand zu haben. Vor kurzem bin ich mit meiner neuen Partnerin zusammengezogen. Mein Deutsch wird immer besser und ich möchte bald eine Ausbildung anfangen.
Aber ich bin nur eine unter vielen. Bitte unterstütze andere LGBT*-Asylsuchende, die dringend Hilfe brauchen.
die Amerikanische Organisation All Out sammelt in dieser Woche Spenden für uns, weil wir seit Wochen lesbischen, schwulen, transidenten – kurz: allen solchen Menschen, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten, weil sie verfolgt werden, da sie nicht 100% konventionell-heterosexuell leben können – keine finanzielle Unterstützung mehr bieten können, weil unsere Kasse leer ist.
Selbstverständlich können Spenden auch direkt an das Vereinskonto überwiesen werden: IBAN: DE51 4306 0967 8021 3179 00 BIC: GENODEM1GLS
Homosexuelle Selbsthilfe e.V. – wir finanzieren Vielfalt, seit über 37 Jahren
Postfach 12 05 22 in 10595 Berlin Stefan.Reiss@HS-Verein.de
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crowd funding haben wir schon mehr als 20 Jahre gemacht, bevor der Begriff überhaupt erfunden wurde
www.HS-Verein.de
Die in Bayern / München geplante und zu gesagte Unterkunft für LBGT*-Asylsuchende ist bis heute nicht eingerichtet …